Wie entsteht Recyclingbeton?
16/03/2022Recyclingbeton ist ein wertvoller Baustoff. Er kann genauso stabil werden wie „frischer“ Beton. Aber: wie entsteht er eigentlich?
Im Idealfall zerkleinert oder zertrümmert bei einem Abbruch ein Bagger mit einem Hydraulikhammer oder einer Hydraulikschere den Beton. Danach kommt er auf den Recyclinghof und wird dort sortiert. So getrennt stehen dann möglichst sortenreine Vorprodukte als wertvolle Rohstoffe für zukünftige Bauprojekte zur Verfügung.
Stahlbeton: recyceln ohne Stahl
Wenn Stahlbetonteile als Basis für das Betonrecycling dienen sollen, befreit man sie gleich beim Zertrümmern von ihren Kernen aus Metall. Das macht normalerweise ein Hydraulikhammer oder ein Backenbrecher. Sie brechen den Beton rund um das Metall der in den Beton eingegossenen Stahlmatte. Ist der Beton entfernt, kann die Stahlmatte aus dem zerkleinerten Material ganz einfach mit einem Magneten herausgenommen werden.
Am Ende dieses Abbruchs stehen Metall und Betonbruch, gute Ausgangsmaterialien für neue Bauprojekte. Allerdings ist es für die spätere Verwendung sehr wichtig, sich den Betonbruch genau anzuschauen. Denn Einschlüsse aus Ziegelschutt sind Gift für die Stabilität des späteren Recyclingmaterials.
Ziegelschutt macht Recyclingbeton minderwertig
Bei Bauwerken aus der Vorkriegszeit bis weit in die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts war dieser Ziegelschutt als Beimischung im Beton weit verbreitet. Er hat die Qualität der daraus entstandenen Bauwerke eher negativ beeinflusst. Das können wir heute an der mangelnden Stabilität zum Beispiel von Brücken oft beobachten. Das recycelte Material, das aus der Rückgewinnung solcher minderer Qualitäten entsteht, heißt RC2-Material und kann nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden.
Wer hochwertigen Recyclingbeton herstellen möchte, setzt auf RC1 Material. Das ist gebrochener Beton, der ausschließlich aus natürlichen, primären Rohstoffen hergestellt wurde. Hier erkennt man an den abgebrochenen Teilen noch die ursprünglich verwendeten Grundstoffe Kies und Splitt. Dies ist ein hervorragender Grundstoff für Recyclingbeton von hoher Qualität.
Recyclingbeton: gute Qualität
Wer ein solches Ausgangsmaterial hat, kann seine Festigkeit bestimmen und mit einem Zertifikat die Qualität des Zuschlags dokumentieren. Wer neuen Beton mischen möchte, darf diesem Beton derzeit bis zu 45 Prozent RC1 Material beimischen. Tragende Teile darf er daraus jedoch nicht bauen. RC2 Material kommt nur in unwichtigen Bauwerken zum Einsatz und ist für tragende Teile natürlich tabu.
Wird ein Einfamilienhaus abgebrochen, findet man vor Ort einige Materialien vor: Holz aus Dachbalken, Pfetten, Sparren, Fenstern, Decken oder auch dem Jägerzaun, der das Grundstück zuvor eingefriedet hatte. Ebenso ist Glas von den Fenstern sowie diverse Metalle aus Leitungen oder zum Beispiel einem Treppengeländer vorhanden.
Bauschutt sortieren ist Pflicht
Dazu kommen oft Ziegel aus Fassade oder Dach sowie Wände als Kalksandstein, Bimsstein und anderen Materialien zum Vorschein. Vom vorhandenen Trockenbau bleibt Gips zurück. Er wird für spätere Betonprodukte oft zum Verhängnis, da er Sulfat enthält. Dieses Sulfat macht den Beton leider instabil.
Aus diesem Grund ist es wichtig und vorteilhaft, auf der Abbruchstelle direkt den entstehenden Bauschutt vorzusortieren. Wer hier sauber arbeitet, schafft wertvolle Grundstoffe für neue Bauwerke. Verschiedene Abbruchcontainer sind also auf nachhaltigen Abbruch-Baustellen Pflicht.
Ist das Gebäude von den einzelnen Gewerken befreit, kommen Betonelemente zum Vorschein: Decken, Fundamente, tragende Teile wie Stützen, Stürze und Treppen. Sie alle sind die Basis für Recyclingbeton. Je grösser das Bauwerk – umso höher ist der Anteil an diesem wertvollen Beton für das Betonrecyling.
Nachhaltiger Abbruch lohnt sich
Der nachhaltige Abbruch von solchen Gebäuden ist also relativ aufwändig. Das Trennen der Grundstoffe vor Ort ist aber sinnvoll und sorgt für hochwertigen Recyclingbeton in der Zukunft. Bricht man jedoch Bauwerke ab, die zu sehr großen Teilen aus Beton bestehen, wie zum Beispiel Brücken oder Hafenanlagen, sieht es ganz anders aus. Sie bestehen in der Regel aus sehr hochwertigem Stahlbeton, der oft genug sogar in der entsprechenden Baudokumentation mit seiner Rezeptur hinterlegt ist. Solcher Beton ist die ideale Basis für neuen, hochwertigen Recyclingbeton.
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